Alles auf null: Schuld und Vergebung

FrauenWege 1/2022
Schuld – was für ein immenses Thema! So schrieb eine der Autorinnen auf unsere Anfrage zurück. Ja, wahrhaftig, ein solches Thema auf nur dreißig Seiten zu beleuchten, ist eine große Aufgabe. Aber es hat sich gelohnt, finden die Redakteurinnen – nicht nur für die Passionszeit. Denn mit Schuld werden wir immer konfrontiert werden – ob in Politik und Gesellschaft, im sozialen Bereich, in der Kirche, im Beruf, in der Familie.

Schuld ist ja zum einen das eigene Versagen – ein entweder absichtlich oder unabsichtlich fehlerhaftes Handeln. Vielleicht wurden sogar das Leben oder die Lebenschancen eines anderen durch das falsche Tun beeinträchtigt. Es stellt sich dann die Frage: Wie kann ich auf meinen Fehler reagieren? Wie kann ich darauf antworten, wie Verantwortung dafür übernehmen?

Aber auch ohne überhaupt etwas getan zu haben, können wir schuldig werden, wenn wir beispielsweise jemandem etwas schuldig bleiben. Und dann gibt es da noch die Kollektivschuld, die uns anhaftet.

Wir haben Frauen gefragt, die beruflich mit Schuld umgehen müssen, etwa eine Krankenhausseelsorgerin und eine Gefängnisseelsorgerin. Dazu Frauen, die in ihrer Freizeit mit Schuld zu tun haben, wie eine ehrenamtliche Schöffin am Gericht.

Natürlich haben wir auch ganz privat in der eigenen Familie unsere Baustellen, etwa in der Kindererziehung. Eine Tochter beschreibt ihre Erziehung mit Schuldgefühlen und wie sie sich von dem Druck, den ihre Mutter damit erzeugt hat, lösen konnte. Eine Mutter und Pädagogin erklärt Schuldgefühle der heutigen Eltern und gibt praktische Tipps, wie sich ungesunde Erziehungsgewohnheiten vermeiden lassen.

»Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!« Das bittet Jesus am Kreuz für all die, die ihn gekreuzigt haben und nun zusehen, wie er stirbt. Denn meistens können wir die Folgen unseres Tuns gar nicht absehen. In der Andacht geht es auch um das „Gleichnis vom Schalksknecht“, mit dem Jesus bei einer Diskussion seiner Jünger über die Vergebung klarstellt: Schuld entsteht immer wieder. Deshalb sollen wir immer wieder – unendlich oft – vergeben: „siebzig mal sieben mal“.

Rituale und Schuldbekenntnisse geben Anleitung für die praktische Umsetzung und Vertiefung – allein oder in der Gruppe. Natürlich finden Sie auch wieder Film- und Buchtipps zur weiteren Beschäftigung mit diesem Thema. Und ein Preisrätsel gibt es auch, bei dem Sie Bücher, Entschuldigungs-Schokolade und reinigende Naturseife gewinnen können.


Haben wir Sie neugierig gemacht? Sie können hier das Heft gedruckt oder als Digitalausgabe bestellen.


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